würde ich mein künstlerisches schaffen selbst definieren, einen eigenen kommentar verfassen, so könnte dadurch nur allzu sehr die impression, die ich zu erwecken gedachte, simplifiziert, also verfälscht werden. mein schöpferisches, gestaltendes schaffen ist in meiner poesie enthalten, anders möchte ich mein schaffen nicht formulieren. also träume, augenblicke der poesie, eben dieser zustand, wo sich die grenze der dunkelheit des unterbewußtseins und der helligkeit der weite verwischen. diese präzision des ausdrucks läßt schließlich die gegensätzlichkeit verschwinden, es entsteht eine einheit, ein zustand der verständigung.
mein künstlerisches schaffen ist die poesie, die unablässig nach der harmonie sucht, nach der einheit zweier welten, der inneren und der äußeren; dieses schaffen hat mich zum pantheismus, zur eigenen metaphysik geführt. in diesem zeitalter der spezialisierung will ich das recht auf naivität bewahren, will ich das recht dazu haben, erstblicke auf diese welt werfen zu können. in meinem laboratorium der phantasie entferne ich mich mit maximalem bewußtsein und einem risikogefühl von der alltäglichen sprache, von herkömmlichen vorstellungen, von üblichen gemütsbewegungen und erlege mir eigene horizonte und perspektiven auf.
halina jaworski
28. 7. 1975